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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Biografie

Die wichtigsten Stationen im Leben von "The Voice":

1915
Sinatra wird am 12. Dezember 1915 als Sohn von Anthony und Dolly Sinatra in Hoboken, New Jersey geboren. Was viele nicht wissen: Der später als junger Mann so schlaksige Sinatra war ein ausgesprochen schweres Baby und wog bei seiner Geburt sagenhafte 13,5 Pfund.

1935
Erste Auftritte als Mitglied der Hoboken Four bei Major Bowes´ Original Amateur Hour.

1938
Auftritte im "Rustic Cabin" in New Jersey.
1939
Sinatra und Nancy Barbato heiraten am 4. Februar 1939.
Erste Schallplattenaufnahme mit Harry James & His Orchestra am 13. Juli 1939.
Am 31. August nimmt Sinatra seinen ersten Hit auf: All Or Nothing At All. Zum Hit wird diese Nummer allerdings erst bei ihrer Wiederveröffentlichung im Jahre 1943. Im Dezember verlässt Sinatra Harry James und steigt als neuer Sänger bei der berühmten Band von Tommy Dorsey ein.

1940
Am 8. Juni 1940 wird Tochter Nancy geboren.

1942
Sinatra - nun schon einer breiten Öffentlichkeit von Schallplatten sowie aus Film- und Radioauftritten ein Begriff  -  verläßt die Tommy-Dorsey-Band, um eine Solo-Karriere zu starten.

1943
Sinatra wird vom Label Columbia Records unter Vertrag genommen. In den folgenden Jahren nimmt er für Columbia Hunderte Songs auf, forciert seine Filmkarriere und festigt seinen Status als Superstar in der Unterhaltungsbranche.

1944
Am 10. Januar 1944 wird Sohnemann Frank jr. geboren.

1948
Am 20. Juni 1948 wird des Barden Tochter Tina geboren.

1950
Sinatras Affäre mit der Schauspielerin Ava Gardner führt zur Scheidung von Nancy.

1951
Sinatra und Ava Gardner heiraten am 7. November 1951. Seine Karriere erleidet einen dramatischen Knick, die Verkäufe sinken und Stimmprobleme machen Sinatra schwer zu schaffen. Dies alles trübt auch die Ehe des Barden mit Gardner.
1952
Columbia Records kündigt nach zehn Jahren den Vertrag mit Sinatra.

1953
Im April unterschreibt Sinatra bei Capitol Records. Die Karriere des in der Branche bereits voreilig totgesagten Sängers nimmt einen neuen Aufschwung. Sinatra dreht seinen wohl berühmtesten Film, From Here To Eternity. Nach knapp einjähriger Ehe trennen sich Sinatra und Ava Gardner.

1954
Sinatra erhält am 25. März den Oscar für die beste männliche Nebenrolle in dem Film From Here To Eternity. Das erste Album für Capitol Records wird veröffentlicht: Songs For Young Lovers. Bis 1961 wird Sinatra auf diesem Label insgesamt sechzehn höchst erfolgreiche Alben aufnehmen.

1956
Sinatra wird für seine Hauptrolle in dem Film The Man With The Golden Arm als bester Hauptdarsteller für den Oscar nominiert.

1957

Sinatra stellt seine neue TV-Show-Serie The Frank Sinatra Show vor. Die Serie bringt enttäuschende Quoten und wenig wohlwollende Kritiken und wird schließlich mangels Erfolgs eingestellt.

1958
Sinatras zweites Album in Stereo Come Fly With Me erreicht Platz Nummer Eins.

1959
Sinatra absolviert mit dem Red Norvo-Quintet eine Tournee durch die USA und Australien.

1960
Sinatra, damals noch ein sehr überzeugter Anhänger der Demokratischen Partei, unterstützt John F. Kennedy in dessen Wahlkampf. In einem Fernsehspecial steht er gemeinsam mit Elvis Presley auf der Bühne. In diesem Jahr gründet er auch sein eigenes Plattenlabel, Reprise Records.

1961
Ring-A-Ding-Ding, das erste Album auf dem brandneuen Label wird veröffentlicht.

1962
Die Verlobung von Sinatra und Juliet Prowse wird bereits nach wenigen Wochen gelöst. Sinatra unternimmt eine Welt-Tournee zugunsten bedürftiger Kinder.

1963
Die Spielaufsichtsbehörde ermittelt gegen Sinatra im Zusammenhang mit Unterwelt-Boss Sam Giancana. Sinatra legt seine Casino-Lizenz zurück. Das hoch verschuldete Label  Reprise wird Teil des Warner Brothers Konzerns. Am 22. November wird sein Freund Präsident John F. Kennedy Opfer eines Attentats. Am 8. Dezember wird Sinatras Sohn Frank jr. gekidnappt und nach Zahlung von 240.000 Dollar Lösegeld  freigelassen.
Vor Gericht sagen die später gefassten Entführer aus, sie hätten in fremdem Auftrag gehandelt, Ziel der Entführung sei gewesen, Frank jr. der gerade dabei war, sich ebenfalls
als Sänger zu etablieren, Publicity zu verschaffen.

1965
Sinatra, nun fast fünfzig Jahre alt, nimmt das Album The September Of My Years auf, für viele eines seiner besten Werke der Reprise-Ära.

1966
Am 11. April des Jahres 1966 nimmt Sinatra einen seiner allergrößten Erfolge auf: Strangers In The Night. Der Song, den Sinatra selbst nie besonders mochte, wird mit vier Grammys ausgezeichnet, das gleichnamige Album hält sich daraufhin gar 73 Wochen lang in den Hitparaden. Im Juli dieses Jahres heiratet der über fünfzigjährige Sinatra die 20-jährige Schauspielerin Mia Farrow.

1967
Mia Farrow und Sinatra trennen sich Ende November.

1968
Das Wall Street Journal bringt einen Artikel über Sinatras angebliche Verbindungen zum organisierten Verbrechen. Am 30. Dezember nimmt Sinatra die legendäre Nummer My Way auf.

1969
Im Januar stirbt Sinatras Vater, Anthony Sinatra.

1970
Bei einer Anhörung vor dem New Jersey State Committee gibt Sinatra zu, den Mafiosi Meyer Lanski und Willie Moretti begegnet zu sein. Er gibt auch zu, mit Sam Giancana und Paul d´Amato befreundet zu sein, streitet aber ab, von deren Zugehörigkeit zur Mafia zu wissen. Im Juli unterstützt er Ronald Reagan bei dessen Kandidatur als Gouverneur von Kalifornien und überrascht damit seine demokratischen Freunde.

1971
Nach 35 Jahren im Showbusiness gibt Sinatra, mittlerweile 55 Jahre alt, seinen Rückzug aus dem Rampenlicht bekannt. Am 13. Juni gibt er sein letztes Konzert im Los Angeles Music Center.

1972
Sinatra unterstützt den Republikaner Richard Nixon.

1973
Am 17. April gibt Sinatra auf  Einladung von Präsident Nixon ein Konzert im Weißen Haus. Kurz darauf kündigt er - nur zwei Jahre nach seinem Rücktritt - sein Comeback an und nimmt im Juni das Album Ol´ Blue Eyes Is Back auf. Im November wird ein TV-Special gleichen Namens gesendet.

1974
Am 22. Mai wird Sinatra Großvater.

1975
Sinatra tritt in Teheran auf. Am 12. Dezember feiert er seinen 60. Geburtstag.

1976
Am 17. März wird Sinatra zum zweiten Mal Großvater. Am 11. Juli heiraten Sinatra und Barbara Marx.

1977
Sinatras 83jährige Mutter Dolly kommt am 6. Januar bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Am 4. Juli wird ihm der höchste zivile amerikanische Orden verliehen, The Medal Of Freeedom.

1979
Sinatra unterstützt die Kandidatur von Ronald Reagan. Im Dezember feiert er sein 40-Jahr-Jubiläum im Showgeschäft im Caesar´s Palace in Las Vegas.

1980
Am 26. Januar tritt Sinatra im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro vor 175.000 Zuschauern auf. Dieser  Zuschauerrekord beschert ihm einen  Eintrag im Guiness Buch der Rekorde.
Am 26. März wird Trilogy veröffentlicht, sein erstes Studioalbum seit 1974. Die daraus ausgekoppelte Single Theme From New York New York wird ein Erfolg und zu Sinatras neuem Markenzeichen.

1981
Sinatra produziert und inszeniert die Gala-Feier zur Amtseinführung von Ronald Reagan als Präsident der Vereinigten Staaten.

1982
Sinatra wird in die Broadcasters Hall Of Fame aufgenommen.

1984
Sinatra nimmt das Album L.A. Is My Lady auf. Am 26. Mai wird ihm von der Loyola Marymount University ein Ehrendoktorat verliehen. Im Oktober des Jahres gibt Sinatra ein Wohltätigkeits-Konzert in der österreichischen Hauptstadt Wien und wird dafür mit der Ehrenmedaille für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse ausgezeichnet.

1985
Am 12. Dezember wird Sinatra 70 Jahre alt.

1987
Sinatra wird am 1. März zum dritten Mal Großvater. Im Dezember kündigen Sinatra, Sammy Davis jr. und Dean Martin eine gemeinsame Tournee an.

1988
Sinatra, Davis und Martin starten ihre Tournee am 13. März in Oakland. Schon wenig später wird Dean Martin durch Liza Minnelli ersetzt.

1990
Am 16. Mai stirbt Sammy Davis jr. im Alter von 64 Jahren an Kehlkopfkrebs.
Am 3. Dezember startet die Diamond Jubilee Tour.

1993
Sinatra nimmt sein erstes neues Studioalbum seit 1984 auf. Duets wird von Capitol Records veröffentlicht und erreicht Spitzenplatzierungen in den internationalen Charts.

1994

Am 1. März wird Sinatra bei der Grammy-Verleihung der Legend Award verliehen.
Am 6. März bricht Sinatra in Richmont, Virginia bei einem Konzert auf offener Bühne zusammen. Im November wird Duets 2 veröffentlicht. Am 20. Dezember gibt Sinatra in
Japan sein letztes öffentliches Konzert.

1995
Am 25. Februar absolviert der Barde in Palm Springs im Marriott´s Hotel vor geladenen Gästen den letzten Live-Auftritt seiner langen Karriere. Die Vorstellung dauert rund 25 Minuten und beinhaltet sechs Songs. Am 12. Dezember wird Sinatra 80 Jahre alt. Am 25. Dezember stirbt mit Dean Martin ein weiterer Rat-Pack-Veteran.

1998
Nachdem sich in den letzten zwei Jahren sein Gesundheitszustand mehr und mehr verschlechtert hatte - die Fakten und Gerüchte reichten von Altersdemenz über eine ganze Reihe von Herzinfarkten bis hin zu Blasenkrebs - , verschied Sinatra am 14. Mai 1998 im 83. Lebensjahr.
 
Songs im Vergleich:

Everything Happens To Me
7. Februar 1941 (RCA)      
4. April 1956 (Capitol)
24. September 1974 (Reprise)
8. April 1981(Reprise)


Wie fast immer, wenn Sinatra einen Titel innerhalb einiger Jahrzehnte mehrmals einge- spielt hat, weist auch hier die Qualitätskurve von Aufnahme
zu Aufnahme kontinuierlich nach unten. Diese Feststellung ist sicherlich nicht besonders überraschend, mehr noch – sie ergibt sich fast zwangsläufig aus der Natur der Sache. Auch Everything Happens To Me
passt in dieses vielfach anzu- treffende Muster.

Zunächst zu der in jeder Hin- sicht gelungensten Fassung des Songs, naturgemäß also jener, die anno Jahre 1941 zusammen mit Tommy Dorsey aufgenommen wurde. Beim Anhören dieser Version kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, wie perfekt hier Song, Stimme, Interpretation und Orchester-Begleitung harmonieren! Superb, famos, exquisit – mit Sicherheit eines der absoluten Glanzlichter der an Glanzlichter so ausge- sprochen reichen Dorsey- Phase. Die Beseeltheit und Überzeugungskraft, mit der Sinatra den Song mit unglaub- licher Nachdrücklichkeit inter- pretiert und in seiner ganzen Tiefe auslotet, ist wohl kaum von einem anderen Vokalisten zu übertreffen.

Das Arrangement von Axel Stordahl ist ebenfalls an Spannung und Eindringlich-
keit nicht zu überbieten.

Das einzige, was man unter Umständen vielleicht bemäng- eln könnte, ist der Umstand, dass der „Sentimental Gentle- man“ Dorsey in dieser Auf- nahme nicht selbst solistisch hervortritt.


Die Capitol-Version von 1956 hat gleichfalls ihren Reiz, aber Sinatra mangelt es hier irgend- wie an echter Überzeugungs- kraft, auf der  Aufnahme scheint er uns innerlich nicht in dem Ausmaße beteiligt zu sein wie zuvor bei Dorsey. Das Arrange- ment von Maestro Nelson Riddle ist ebenfalls nicht schlecht, aber irgendwie ohne Spannung und kann es mit dem von Stordahl letztlich doch nicht so ganz aufnehmen.

Hier springt also der Funke, obgleich Sinatra auch hier sehr gut singt, nicht in derselben Art und Weise herüber wie bei der Version von anno 1941 – aber wie sollte man auch diese ein- malige Jahrhundertleistung wiederholen bzw. etwas ihr Ebenbürtiges erreichen? Diese zweite Version hinterlässt also einen zwar guten, zugleich aber auch etwas farblosen Eindruck.


Das einzig Positive, was ich für meinen Teil an der 74er-Version ausmachen kann, ist das um- werfend betörende Arrangement von Gordon Jenkins. In der Tat: Meisterlich! Ich halte es für sehr viel ersprießlicher als jenes von Riddle. Leider aber ist Sinatra´s Stimme wie bei den meisten Post-Retirement-Aufnahmen
der große, der ganz große Schwachpunkt. Dass diese Fassung lange Jahre in den Archiven schlummerte, ist hinsichtlich dieses Umstandes in der Tat nur allzu verständlich.

Sinatra´s Stimme hat hier nichts, aber auch schon gar nichts mehr von jenen Qualität- en, welche die beiden früher entstandenen Versionen – besonders jene von 1941 - auszeichnen und so überaus bekömmlich machen.

Dieses unbewegliche, unelast- ische Knarzen und Knarren in der Stimme, dieses geradezu Weinerliche in den Wechseln von tieferen zu höheren Stimm- lagen – höchst unerquicklich...  Wo sind nur die Zeiten, schießt es einem unversehens durch den Kopf, in denen Sinatra durch seinen Gesang und seine interpretatorischen Fähig keiten einen an sich vielleicht sogar lausigen Song zu einem Kunstwerk machen konnte?

Auch für die 1981er-Version
gilt der Befund, der schon oben skizziert wurde: Einzig das Jenkinsche Arrangement verdient positive Erwähnung, Sinatras Vortrag ist wie schon 1974 für jeden Hörer, der die Columbia- und Capitol-Auf- nahmen des Sängers für seine besten Einspielungen erachtet, nur schwer zu ertragen und die Tatsache, dass die Nummer damals nicht mit auf das Album She Shot Me Down
genommen wurde, scheint durchaus eine Bekräftigung meiner Gering- schätzung dieser Aufnahme zu sein. Sinatras Stimme eignete sich nach dem Comeback 1973 beim besten Willen kaum mehr für so schwierig zu singende Saloon-Songs dieses Kalibers.

Abgesehen davon leiden diese Spät-Versionen auch unter einem eklatanten Mangel an Glaubwürdigkeit – während
man dem 26-jährigen Sinatra das jugendlich-übertriebene Selbstmitleid von Everything
Happens to Me in jedem Satz und jedem Wort abnimmt, erscheint uns der 59-jährige bzw. später dann gar 66-jährige Sinatra unweigerlich als Poseur – zuviel Kalkül und zu wenig echte Überzeugungskraft.
 
Der Prinzipal spricht:

Oh meine sehr verehrten Damen und Herren, nicht wenige unter Ihnen - davon
bin ich zumindest felsenfest überzeugt - vermögen auch
dem Jazz einiges abzugewinn- en. In diesem Falle möchte ich Ihnen dringendst anempfehlen, auch die Unterabteilung JAZZ mit Ihrem Besuch zu beehren. Dorten nämlich finden Sie allerlei Wissenswertes zum Jazz ganz im Allgemeinen, sowie auch Portraits von einigen wichtigen Musikern
und auch Rezensionen von diversen Jazz-Alben. Wertes Publicum, ich darf Sie also ganz in diesem Sinne bitten:
JAZZ