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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
That´s Life

Dieses im Oktober und November des Jahres 1966 zusammen mit Ernie Freeman als Arrangeur zu Hollywood aufgenommene Album beinhaltet mit der Nummer That´s Life einen weiteren großen Erfolg von Sinatra. Der Song erreichte als höchste Charts-Placierung immerhin die Nummer Vier der Billboard-Hitparade. Aus diesem Song vermag der Hörer - wenn er es denn möchte - ganz eindeutige autobiografische Bezüge herauszuhören.

Der Song What Now My Love hatte bis zuletzt einen Stammplatz in Sinatras Konzert- Programm. Damit, meine sehr geehrten Damen und Herren, wäre nun bereits alles, was es an Positivem über die Platte zu berichten gibt, gesagt.

Hat man das Vorgängeralbum
Moonlight Sinatra noch im Ohr, ist man zunächst einmal bestürzt über die Stimme Sinatras. Die gesangliche Leistung, die der Barde auf  diesem Album bietet, ist die bis dato allerschlechteste seiner Karriere und seine Stimme sollte auch nie wieder so klingen wie in den Jahren bis 1965, dem Jahr, in dem mit Moonlight Sinatra das letzte Album entstand, auf dem Sinatra stimmlich zumindest annähernd hundertprozentig überzeugen konnte.

Erschwerend kommt noch hinzu, daß die Aufnahmequalität der Platte miserabel ist, so dass unter diesen Voraussetzungen nicht einmal der Sinatra des Jahres 1955 gut geklungen hätte. Hier wurde tontechnisch der reinste Pfusch betrieben, wenn Sie mir gestatten wollen, dies anzufügen, meine sehr verehrten Damen und Herren. .

Der dritte ganz große Minuspunkt bei dieser Platte ist die Songauswahl. Mit dürftigerem Material ist Sinatra vorher und nachher nur selten versorgt worden. Inmitten von einfältigen und dumben Liedchen vom Kaliber  Sand And Sea,  I Will Wait For You oder Winchester Cathedral sticht
hier der Song You´re Gonna Hear From Me, eine Nummer die wohl auf jedem anderem zuvor erschienenen Album kaum Beachtung gefunden hätte, nachgerade fast wie eine (kleine) Perle heraus. Somewhere My Love und Give Her Love sind die reinsten Schlagerliedchen, die an Peinlichkeit nur noch durch den unsäglich bombastischen Schwulst von The Impossible
Dream
übertroffen werden.

Der junge Sinatra der 40er Jahre hat vermutlich damals bessere Songs als diese in den Abfalleimer geworfen und lieber einen offenen Konflikt mit der Plattenfirma heraufbeschworen,
als Stücke derartigen Niveaus aufzunehmen. Nur allzu schade, dass Sinatra diese Kompromiss- losigkeit später im Leben aufgegeben hat.

Schlimmer als mit diesem Album hat Sinatra in seiner ganzen Karriere nicht danebengehauen. Meine Damen und Herren, teures Publicum: Falls Sie Besitzer dieses Albums sind, wissen Sie nur allzu gut, was ich meine: Stimme, Songs, Arrangements, Aufnahmequalität, ja sogar das Cover:  - alles unbeschreiblich schlecht.... Vergleicht man die platten Arrangements von Ernie Freeman gegen die genialen Charts eines Riddle oder gar Jenkins, bleibt einem nur noch, in völliger Verzweiflung die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen.

Sinatra sollte aber nicht lange säumig sein und schon bald darauf seinen Ruf als hochkarätiger Interpret durch die Einspielung des wirklich großmeisterlichen und hochgelobten Bossa-Nova- Albums
Francis Albert Sinatra And Antonio Carlos Jobim wieder weitgehend rehabilitieren.

Sehr verehrte Damen und Herren, beachten Sie auch die Rezension von Ulrich Groh, welche
Sie
hier finden können.

Bewertung: 
schlecht
Songs
That´s Life
I Will Wait For You
Somewhere My Love
Sand And Sea
What Now My Love
Winchester Cathedral
Give Her Love
Tell Her (You Love Her Each Day)
The Impossible Dream
You´re Gonna Hear From Me



Aufgenommen Okt/Nov. 1966


Produzent

Jimmy Bowen

Arrangeur
Ernie Freeman